Graf von Sporck

Der Vater noch Bauernkind, der Sohn einer der reichsten Magnaten Böhmens

Johann Sporck, der Vater des Ordensgründers, war als Bauernkind auf dem Sporckhof in Delbrück-Westerloh im Fürstentum Paderborn geboren. Er ging aus der Ehe des Franz Nolte (gen. Sporck) und einer Tochter des Jobst Sporck, der keine Söhne hatte, hervor. Die Ehe wurde um 1594/95 geschlossen.Johann Sporck

Im Dreißigjährigen Krieg hatte Johann Sporck durch Tüchtigkeit und Glück militärische Karriere gemacht. Kaiser Ferdinand III. erhob ihn 1647 in den Freiherrn- und, nachdem er sich in den Türkenkriegen ausgezeichnet hatte, 1664 in den Reichsgrafenstand mit Ernennung zum Befehlshaber der gesamten kaiserlichen Kavallerie. Die in den Feldzügen angesammelten Reichtümer verwendete Sporck zum Erwerb böhmischer Landgüter und Schlösser, wobei Lissa, das ihm der Kaiser übertrug, den Grundstock bildete. In zweiter Ehe war Johann Sporck verheiratet mit der aus Mecklenburg stammenden Eleonore Maria von Fineke, Mutter von Franz Anton, Ferdinand Leopold, Maria Sabina und Anna Katharina.

Abb.: Johann Sporck, der Vater des Ordensgründers. Unter dem Porträt die Bildunterschrift: GIOVANNI CONTE DI SPORCK SIGNORE DI LISAV

Reichsgraf Franz Anton von Sporck wurde am 9. März 1662 in Lissa geboren und starb dort am 30. März 1738.Franz Anton Graf von Sporck (1662-1738)

Mit acht Jahren soll er den Jesuiten in Kuttenberg zur Erziehung übergeben worden sein. Schon mit dreizehn Jahren hörte er an der Prager Universität philosophische und juristische Vorlesungen. Daneben bekundete er ein lebhaftes Interesse für die Theologie.

Nach dem Tode seines Vaters (1679) unternahm der junge Mann, der Sitte seiner Zeit folgend, eine zwei Jahre dauernde Kavalierstour zu den Kulturzentren in Italien, Frankreich, Holland, England und Deutschland.

Nach Böhmen zurückgekehrt, übernahm er 1684 die Verwaltung seiner Herrschaften Lissa im Bunzlauer, Gradlitz und Hermanitz im Königgrätzer, Maleschau im Czaslauer und Konojed im Leitmeritzer Kreis. Dieser enorme Besitz machte ihn zu einem der größten Grundbesitzer des Königreichs Böhmen.

Abb.: Franz Anton Graf von Sporck, 1735
aus: Benedikt, Heinrich, Dr: Franz Anton Graf von Sporck, Zur Kultur der Barockzeit in Böhmen, Wien 1923, Abbildung XXIX

 

Seit 1690 hatte der Graf das Ehrenamt des Kämmerers inne und seit 1692 das des Wirklichen Geheimen Rats. 1691 wurde er von Kaiser Leopold I. zum Statthalter ernannt. Über seine Amtstätigkeit ist kaum etwas zu berichten. Sporck widmete sein Interesse zunehmend der Kunst, der Jagd und dem Forstwesen.

1687 heiratete er die zwanzigjährige Franziska Apollonia Reichsfreiin von Swéerts und Reist, mit der er fast vierzig Jahre lang in glücklicher Ehe lebte. Aus dieser Ehe stammten zwei Töchter und ein Sohn, der wenige Wochen nach der Geburt verstarb.

Eine ausführliche Würdigung des Grafen von Sporck finden Sie hier

 

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