Jagd

König August II. der Starke nennt Sporck “Alt- und Lehrmeister der Jagd”

Am Hofe Ludwigs XIV. lernte der junge Kavalier die Parforcejagd kennen und schätzen. Er propagierte sie in seiner böhmischen Heimat, übte sie mit großer Passion auf Damhirsch, Reh und Hase aus und wurde zum Vorbild für den Hochadel des Landes bei der Einrichtung eigParforcejagd auf der künstlichen Schleppeener Jagdequipen.

Ob Sporck die Parforcejagd im deutschen Kulturraum eingeführt hat, bleibe dahingestellt. Bekannt ist aber, dass der Brandenburger Hof und der Kurfürst von Sachsen, der spätere König August II. der Starke (1670-1733), Parforcejagden einführten. Schon 1695 war der damalige Prinz August bei Sporck in Lissa gewesen. Dass er seinen Gastgeber später als "Alt- und Lehrmeister der Jagd" charakterisiert, ist bezeichnend für dessen Rolle.

Abb.: Aufbruch zur Parforcejagd
Hubertusjagd in Suhlendorf, Niedersachsen

Es blieb Sporcks lebenslanger Stolz, dass Kaiser Karl VI., noch als Erzherzog, ihm zwei seiner Jäger zur Ausbildung anvertraute. Es finden sich in den Stallbüchern von 1687 - 1700 die ersten Eintragungen zu Parforcejagden am Wiener Hofe.

Sporck gründete auf Kuks eine Jagdschule mit Falknerei, in die der Adel Europas seine Jäger zur Ausbildung sandte.

Tiergärten

Die Sporckschen Waldungen wurden durch regelmäßige Wege durchschnitten, so dass auf diesen Schneisen und Alleen das ein- und auswechselnde Wild gut beobachtet werden konnte. Er förderte die Wildhege, errichtete großartige Tiergärten nach französischem Muster zur Einbürgerung des Damwildes und legte Fasanerien an. Eine besondere Anziehungskraft verlieh der Graf dem Badeort Kuks, indem er den Kurgästen die Jagd und Fischerei gestattete.
Aufbruch zur Jagd
Abb.: Aufbruch zur Jagd. Jagdliches Brauchtum wird auch heute groß geschrieben

Vogeljagd

Heimischer Adel und fremde Fürsten besuchten Bonrepos, um die vorbildlich eingerichteten Vogelherde mit ihren Fangeinrichtungen zu besichtigen und an ihren Höfen nachzubilden. Schon damals ließ Sporck Federwild und Singvögel mit Ringen versehen, worauf sein Name und die Jahreszahl gestochen waren. Wurden solche Vögel erkannt, dienten Rückmeldungen zur Erforschung des Vogelzuges.

Schützenscheibe Ferlach 2004Abb.: Schützenscheibe von 2004

Hunde

Mit der Parforcejagd kamen aus Frankreich auch die "Chienscourrants", Laufhunde, die Graf von Sporck mit großem Erfolg züchtete.

Gewehre

Eingehend beschäftigte sich der Graf mit der Vervollkommnung von Jagdgewehren. Ein Kukser Büchsenmacher konstruierte eigens für ihn ein Gewehr mit revolverartiger Vorrichtung für sieben Ladungen.

Abb.: Verblasen der Strecke bei der Ordensjagd 2003 in Kempten/Allgäu

Ordensjagd in Kempten

[Homepage] [Sankt Hubertus] [Heiligenverehrung] [Orden] [Graf von Sporck] [Persönlichkeit] [Mäzen] [Jagd] [Musik] [Orden des Grafen Sporck] [Restitution] [Int. St.-Hubertus-Orden] [Schutzpatron Hubertus] [Texte] [Literatur] [Kontakt] [Haftungsausschluss] [Internes]